Digitales Energiekonzept für kommunale Liegenschaften in der Stadt Geisenfeld

öffentlich geförderter Wohnraum Am Eglhof

Projekt: Erstellung eines digitalen Energiekonzeptes für kommunale Liegenschaften der Stadt Geisenfeld:

Ende des Bewilligungszeitraums: 31.10.2020

 

Gefördert zu 50 % durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie

 

Zuschussbescheid Nr. 07 05 / 686 75 / 46 / 21.

 

Projektersteller: Stadt Geisenfeld in Zusammenarbeit mit dem Institut für Energietechnik IfE GmbH an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden

 

Zielsetzung und Projektbeschreibung

Ziel des digitalen Energiekonzepts ist die Ausarbeitung konkreter Maßnahmen zur Energieeinsparung und Effizienzsteigerung sowie dem Ausbau erneuerbarer Energien und/oder Kraft-Wärme-(Kälte)-Kopplung in den folgenden kommunalen Gebäuden der Stadt Geisenfeld:

  • Altes und Neues Rathaus
  • Irlanda-Riedl-Grund- und Mittelschule im Schulzentrum Geisenfeld

 

Die Konzepterarbeitung erfolgte in drei sachlogischen Schritten:

  1. Erfassung des Ist-Zustands
  • Übersicht der energetischen und messtechnischen Infrastruktur vor Ort im Bestand
  • Ggf. Empfehlungen zum Ausbau des vorhandenen Messgerätebestands

 

  1. Abbildung der Liegenschaften in der Software
  • Integration in Software und Beginn der Datensammlung
  • Implementierung von Analyse- und Auswertemethoden

 

  1. Ausarbeitung und Prüfung von Maßnahmen
  • Auswertung der gesammelten Daten
  • Identifikation von Optimierungspotentialen
  • Ableitung und Ausarbeitung von sinnvollen Maßnahmen zur Energieeinsparung, Effizienzsteigerung und dem Ausbau Erneuerbarer Energien und/oder Kraft-Wärme-(Kälte)-Kopplung
  • Umfassende Wirtschaftlichkeitsbetrachtung und ökologische Bilanzierung der identifizierten Maßnahmen

 

Zusammenfassung:

Im Rahmen des digitalen Energiekonzepts für kommunale Liegenschaften der Stadt Geisenfeld wurden das Rathaus sowie das Schulzentrum Geisenfeld zunächst im Bestand analysiert. Neben Betrachtung der vorhandenen energetischen Infrastruktur und sonstigen Gegebenheiten vor Ort ist auch die Messgeräteinfrastruktur analysiert und Handlungsempfehlungen für sinnvolle Erweiterungen ausgearbeitet worden.

 

Basierend auf der Bestandsanalyse sind die Liegenschaften in einer Energiemanagement-Softwarelösung digital abgebildet worden. Zählerinfrastrukturen und deren Hierarchie sind so in der Software hinterlegt, sodass aufwändige Bilanzierungsansätze und Witterungsbereinigungen automatisiert und in zeitlich variablen Schritten erfolgen können. Anhand der implementierten Analyse- und Auswertemethoden zeigten sich u.a. auch Missstände in der Hardwareinstallation von Messgeräten, die seitens der Stadt Geisenfeld entsprechend korrigiert wurden.

 

Mit der digitalen Datengrundlage ist nachgelagert eine Detailmaßnahme zu einer möglichen Erweiterung des Rathaus-Wärmeverbunds untersucht worden. Der Wärmeverbund im Bestand wird über einen Erdgaskessel gespeist. Da mangels Platzangebot keine alternative und ökologisch optimierte Energieversorgungsvariante umsetzbar wäre, ist die Erweiterung des Wärmeverbunds im Gebietsumgriff durch eine weitere Liegenschaft („Gandorfer Stadl“) untersucht worden, welche für die Umsetzung von alternativen Energieversorgungs-varianten über ausreichend Platz verfügt.

 

Neben der Referenzvariante sind sieben alternative Energieversorgungsvarianten ausgearbeitet sowie die jeweilige Wirtschaftlichkeit und CO2-Emissionen geprüft worden. Zuletzt sind alle Varianten über entsprechende Sensitivitätsanalysen betrachtet worden, um den Einfluss von Brennstoff-Preisänderungen darzustellen.

Der Kostenaufwand für die Errichtung der alternativen Wärmeversorgungsstrukturen kann aufgrund des frühen Planungsstadiums (Machbarkeitsstudie) nur näherungsweise festgelegt werden (übliche Marktpreise). Sollte es tatsächlich zur Übernahme und Renovierung des „Gandorfer Stadls“ kommen, können die Kosten der alternativen Energieversorgungs-varianten durch konkrete Angebotsvorlagen geschärft werden.

 

Ebenso wurde auf Basis der Datengrundlage für die Irlanda-Riedl-Grund- und Mittelschule im Schulzentrum der Stadt Geisenfeld eine PV-Anlage mit direkter Eigenstromnutzung untersucht. Insgesamt sind drei Varianten mit unterschiedlich großen PV-Generatoren in Bezug auf Eigenverbrauchsquote, ökologischen Nutzen und Wirtschaftlichkeit untersucht worden.