Komponist – Organist – Chorleiter St. Emmeram

2005 - Jörg Duda

Für seinen Einsatz als Organist und Komponist ist Jörg Duda mit dem Kulturpreis der Stadt Geisenfeld ausgezeichnet worden.

Der international bekannte Kirchenmusiker arbeitet seit 1998 in der Pfarrei St. Emmeram. Nach Hannes Hetzenecker und Karl Rockermeier, die sich um die Kleinkunstszene verdient gemacht haben, und Trompeter Hans-Jürgen Huber ist Jörg Duda (37) der dritte Kulturpreisträger der Stadt. Den Preis mit einem Geldgeschenk in Höhe von 500 Euro, einer Urkunde und einer kleinen Büste von Mozart überreichte 2. Bürgermeister und stellvertretender Landrat Erich Deml im Namen der Stadt und im Rahmen des sehr gut besuchten Rathauskonzertes.
Kulturpreisträger 2005
Kulturpreisträger 2005
Zu den Gästen zählten unter anderem Landrat Rudi Engelhard, Vertreter der Pfarrei sowie einige Stadträte. "Für Sie ist Musik Ihr Leben und das schon von Kind an", beschrieb Deml den neuen Kul-turpreisträger, der seit 1976 im Gemeindebereich Reichertshausen lebt. Bereits mit neun Jahren habe er seine musikalische Ausbildung begonnen und seine ersten Kompositionen verfasst. "Komponieren ist meine Leidenschaft", erzählt Duda in einem Gespräch. Über 400 Werke für Chor, Kammermusik und Orchester hat er verfasst. Als besonderen Einschnitt für sein Wirken empfindet er seine Entdeckung der finnischen Kultur: Dort hätten ihn die Sprache als Klang und Naturbilder als Ausdruck von Gefühlen fasziniert. Seither würde er viel mehr auf den Klang der Wörter achten und ihn in seiner Musik umsetzen. Prägend war für ihn auch der Organistendienst an der Basilika Scheyern. Nach dem Studium der Kirchenmusik A an der Hochschule für Musik in München begann Duda ein Kompositionsstudium in München, das er 1997 mit der Meisterklasse abschloss. Der Festredner lobte neben den musikalischen Verdiensten Dudas die "menschliche Seite des be-scheidenen und sensiblen Künstlers, der nicht nur ein Geschenk für die Pfarrei, sondern auch für die Stadt Geisenfeld ist.
Jörg Duda ist ein brillanter Künstler – die Stadt Geisenfeld ist stolz auf ihn!" Offen für alles, was die geliebte Musik angeht, erlernte der junge Mann in dieser Phase seines Lebens bereits Orgel und Improvisation, Klavier, Violine, Violincelllo, Chorgesang und Komposition. Wenn er nicht gerade unter Karlheinz Södermann an der Basilika Scheyern bei der Chorleitung assis-tierte oder seinen Organistendienst versah, stöberte er gerne in Bibliotheken, um autodidaktisch Parti-turstudien großer Meister zu betreiben. Von 1988 bis 1992 studierte der Preisträger, zu dessen "Ste-ckenpferden" auch das Wiederbeleben "alter" Musik gehört, an der Hochschule für Musik in München Kirchenmusik A. Das Kompositionsstudium der Meisterklasse schloss der Geisenfelder Kirchenmusi-ker im Jahr 1997 bei Professor Dieter Acker in München ab. Die Liebe zu Bach und Mozart, zu der sich später Einflüsse der farbenreichen französischen Chormu-sik des 20. Jahrhunderts gesellten, prägen das Wirken Dudas ebenso, wie seine Affinität zur Sympho-nik der britische Inseln und Skandinaviens (insbesondere Finnlands). Früh anerkannt als Komponist anspruchsvoller A-Capella Chormusik schrieb der Preisträger für den Dresdner Kreuzchor, die Junge Kantorei München oder den Kammerchor der Sibelius-Akademie Hel-sinki. Zu seinen größten Erfolgen noch während des Studiums zählt die Auffführung des Weihnachts-oratoriums "Noe!" für Soli, Doppelchor, Orchester und zwei Orgeln mit dem Chor der Christuskirche München. Die zeitweilige Tätigkeit als Korepetitor beim Chor des Bayrischen Rundfunks, beim Philharmonischen Chor München und die Zusammenarbeit mit Sir Colin Davis, Sir George Solti, Wolfgang Sawallisch, Leopold Hager und Neeme Järvi führten ihn über einen "Zwischenstopp" in Freising, wo er als haupt-amtlicher Kirchenmusiker an der Stadtpfarrkirche St. Georg arbeitete, nach Geisenfeld. Inzwischen wohnhaft im südlichen Landkreis Pfaffenhofen, trat er im Oktober 1998 seinen Dienst in der Pfarrei Sankt Emmeram an. Von 2000 bis 2001 hatte er darüber hinaus einen Lehrauftrag für Tonsatz an der Universität Nürnberg-Erlangen. Bei zahlreichen Konzerten im In- und Ausland, die Duda unter anderem nach Savonlinna, Helsinki und Pori führten, erntete der vielseitig begabte Organist mit Auszügen aus seinem rund 400 Kompositio-nen umfassenden Werk große Anerkennung. Einen Ruf als "musikalischer Archäologe" machte er sich darüber hinaus in den vergangenen Jahren durch die Wiederbelebung unbekannter und vergessener Komponisten wie dem Pfaffenhofener Johann Georg Feldmayr, dessen Namensvetter aus Geisenfeld und des Cellisten Paul Wineberger.