Zwei ereignisreiche Tage lang feierte der Rottenegger Krieger-, Veteranen- und Kameradenverein sein stolzes 150-jähriges Bestehen. Die Festlichkeiten standen ganz im Zeichen des Gedenkens an die Opfer von Krieg und Gewalt und wurden zu einem dringlichen Aufruf für einen gemeinschaftlichen Einsatz zur Erhaltung des Friedens.
Am Samstagnachmittag läuteten drei laute Knallgeräusche den Beginn des Jubiläumsfestes ein, gefolgt von einem geselligen Abend, an dem über 100 Gäste im Dorfheim bei einer informellen Bierprobe in den Genuss des süffigen Gerstensafts kamen, begleitet von der musikalischen Darbietung von Lorenz Erl an der Ziach.
Am Sonntagmorgen erschallte dann der Weckruf vom Burgberg ins Tal, wo sich später rund 180 Vereinsmitglieder, Ehrengäste und Mitglieder der Pfarrei zu einem Gedenkgottesdienst versammelten.
Der Gottesdienst und die darauf folgende Kranzniederlegung zur Erinnerung an die Opfer von Krieg und Vertreibung standen ganz im Zeichen des Gebets für den Frieden.
Zweiter Bürgermeister Erich Erl, der als Schirmherr des Jubiläums fungierte, griff ebenfalls den Geist des Friedens auf. In seiner Rede vor zahlreichen Ehrengästen, darunter Vertreter des Stadtrates, der Geistlichkeit, der Pfarrei, der örtlichen Vereine und des Patenvereins aus Niederlauterbach, betonte er die Wichtigkeit, dass sich die Menschen angesichts der wachsenden Ideologisierung in Politik und Gesellschaft nicht gegeneinander aufwiegeln lassen sollten. Erl hob hervor, dass angesichts zahlreicher Krisen und eines Krieges mitten in Europa der Zusammenhalt und die Einigkeit nun wichtiger seien als je zuvor.
Der zweite Bürgermeister verdeutlichte anhand der persönlichen Geschichten von zwei Gefallenen jungen Männern aus Rottenegg,dass hinter jedem Kriegsopfer eine tragische Geschichte steckt.
Er würdigte im Namen der Stadt Geisenfeld den traditionsreichen Verein, der seit Jahrzehnten eng mit der Gemeinschaft verbunden ist. Er betonte auch die bedeutende Rolle der ehrenamtlichen Helfer, die zu einem lebendigen Dorfleben beitragen.
Ein besonderer Höhepunkt des Jubiläums war der Festzug der Ehrengäste, angeführt von den Schlossberg-Musikanten aus Tegernbach. Die Fahnenträger des Rottenegger Vereins wurden entlang der Straßen von begeisterten Zuschauern mit Applaus bedacht und zeigten somit ihre meisterhafte Handhabung der Fahnen.
Der Festakt endete mit der Ehrung langjähriger Vereinsmitglieder sowie der Verleihung der Festbänder durch den Ersten Vorsitzenden Josef Rank.
Glückwünsche kamen auch vom Patenverein aus Niederlauterbach, vertreten durch Vorsitzenden Martin Schleibinger. Anschließend ging das Fest in ein gemütliches Beisammensein mit musikalischer Unterhaltung über.
Das 150-jährige Jubiläum des Rottenegger Krieger-, Veteranen- und Kameradenvereins war nicht nur eine Gelegenheit zum Feiern, sondern auch ein dringlicher Appell für den gesamtgesellschaftlichen Einsatz zum Erhalt des Friedens. Die Veranstaltung erinnerte eindrücklich an die Opfer von Krieg und Gewalt und betonte die Notwendigkeit des Zusammenhalts und der Einigkeit in einer Zeit, in der Ideologisierung und Spaltung zunehmen. Der Verein wurde für seine Unterstützung der Hinterbliebenen und sein Engagement für eine lebendige Dorfgemeinschaft gewürdigt.
Über den Krieger-, Veteranen- und Kameradenverein:
Der Rottenegger Krieger-, Veteranen- und Kameradenverein wurde im Jahr 1873 gegründet und hat eine lange Tradition in der Gemeinde Rottenegg. Der Verein engagiert sich für das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt und setzt sich für den Erhalt des Friedens ein. Mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktivitäten trägt der Verein zur Stärkung der Dorfgemeinschaft bei. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Vereins unter www.kriegerverein-rottenegg.de.