Solarpark mit Bürgerbeteiligung

Photovoltaik 4_3

Geisenfeld, 28.10.2022

Im Stadtgebiet Geisenfeld, genauer gesagt an der B300 bei Engelbrechtsmünster, wird demnächst ein weiterer Solarpark entstehen. „Wir sind in Sachen Sonnenstrom nach wie vor sehr gut unterwegs“, betonte Bürgermeister Paul Weber bei der letzten Sitzung des Stadtrats. Die Räte segneten dieses weitere wichtige Zukunftsprojekt kürzlich mit großer Mehrheit ab.

 

Das Besondere an diesem neuen Vorhaben: Die Bürger können sich mit einer finanziellen Einlage an der regenerativen Energiegewinnung beteiligen. Bei der Umsetzung dieser Planung wird die Stadt Geisenfeld durch die Bürger Energiegenossenschaft Pfaffenhofen (BEG) unterstützt.

 

Bereits vor längerer Zeit hatte der Stadtrat Sympathie für den Vorschlag von Bürgermeister Paul Weber geäußert und auch einen entsprechenden Beschluss gefasst, die Bürgerbeteiligung im Rahmen der Energiewende zu ermöglichen. Im konkreten Fall wird in der Nähe von Engelbrechtsmünster der Hauptinvestor der insgesamt 5,5 Hektar großen Fläche ein Unternehmer aus Mainburg sein.

 

Ca. 1,6 Hektar gehören der Stadt Geisenfeld. Auf dieser Fläche wird jetzt nach dem Willen des Stadtrats ein Solarpark mit Bürgerbeteiligung entstehen. Der Stromertrag aus der städtischen Fläche würde ausreichen, alle Liegenschaften der Stadt Geisenfeld ein Jahr lang mit Strom zu versorgen.

 

Bei der letzten Stadtratssitzung erläuterte Andreas Herschmann, der ein ausgewiesener Fachmann für die Planung und Nutzung erneuerbarer Energien ist, wie die weitere Vorgehensweise aussehen könnte. Sein Hauptgedanke war die Regionalisierung der Energiewirtschaft und die Wertschöpfung vor Ort. Diese Idee werde sich durchsetzen, gab sich der Fachmann überzeugt. Er erläuterte auch konkret, wie er sich die Bürgerbeteiligung in Geisenfeld vorstellen kann.

 

Nach eingehender Diskussion entschied sich der Stadtrat dafür, die weitere Entwicklung des Projekts und die Bürgerbeteiligung in Zusammenarbeit mit der Bürgergenossenschaft Pfaffenhofen zu verwirklichen. Die Details der Vertragsgestaltung werden bei Vorlage konkrete Planungsdaten beschlossen.

 

Zum weiteren Vorgehen:
Die Stadt Geisenfeld wird jetzt mit der Bürgerenergiegenossenschaft Pfaffenhofen einen Pachtvertrag über die eigene Fläche schließen. Dann wird die BEG für den Bau und die Finanzierung des Solarparks verantwortlich sein. Der Ertrag aus der Stromgewinnung kommt zu 100 % der Genossenschaft zu Gute. Am Gesamtgewinn der Bürgergenossenschaft sind alle Mitglieder beteiligt, wenn sie Anteile in Höhe von mindestens 100 € bis höchstens 5000 € übernehmen. Zusätzlich erhalten Mitglieder, die ein so genanntes partiarisches Darlehen an den Solarpark Geisenfeld geben, einen festgelegten Zinssatz für die investierten Finanzmittel. Das Darlehen, dass der BEG gewährt wird, hat eine Laufzeit von 20 Jahren. Danach fließt der volle Ertrag des Solarparks in die Gesamtgenossenschaft.