Jakobsweg in Bayern - Bildausstellung Rathaus Juli 2021 - Themenlogo

 

„Jakobswege in Bayern“ von der tschechischen Grenze bis zum Bodensee

Text: Erhard Geipel

 

„Jakobswege in Bayern“ heißt der Titel dieser Ausstellung mit Acrylbildern.                           

Die Gemälde sind Impressionen, die auf der Wanderung durch Südbayern entlang des Pilgerweges entstanden sind. Der Weg von Eschlkam an der deutsch-tschechischen Grenze bis zum Bodensee ist ein Teilstück des Jakobsweges, der von Prag kommend seine Fortsetzung über Bayern, durch die Schweiz und Frankreich bis in das Ferne Galicien im Nordwesten Spaniens findet. Santiago de Compostela ist das Ziel aller Jakobspilger seit mehr als tausend Jahren. Das Grab des Heiligen Apostels Jakobus in der Hauptstadt Galiciens gehört mit Rom und Jerusalem zu den drei bedeutendsten Pilgerzielen des Christentums. Ende der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts wurde der Jakobsweg wegen seiner Tradition und den wertvollen Kulturschätzen entlang des Weges in die Liste der UNESCO aufgenommen und zum Weltkulturerbe erklärt. Die großen mittelalterlichen Kathedralen von Pamplona, Burgos, Leon bis Santiago de Compostela stehen nur beispielhaft für den kulturellen Reichtum entlang des Jakobsweges.  

 

Heiliges Jahr:

Immer wenn der Namenstag des Heiligen Apostels Jakobus kalendarisch auf einen Sonntag fällt, wird das „Heilige Jahr in Santiago de Compostela ausgerufen. Eine zugemauerte Pforte der Kathedrale wird vom Bischof von Santiago geöffnet. Durch diese Tür können während des ganzen Jahres die Pilger zum Grab des Heiligen Jakobus gelangen und um Fürsprache und göttlichen Beistand zu bitten. Nach elf Jahren ist „2021“ wieder ein Heiliges Jahr.

 

Die Ausstellung soll für alle Jakobspilger das „Heilige Jahr“ einläuten. Ab wann Corona-bedingt die Herbergen und Übernachtungsquartiere wieder öffnen, ist zur Zeit noch nicht absehbar. Hier in Deutschland und auch im fernen Spanien warten alle Pilger darauf, dass möglichst bald ein normales Pilgern wieder möglich wird.

 

Jubiläum:

Die Ausstellung in diesem Jahr hat für meine Frau und für mich eine besondere Bedeutung. 25 Jahre – fast die Hälfte unseres gemeinsamen Lebens – waren wir Beide auf den Pilgerwegen unterwegs. Im Jahr 1996 starteten wir zum ersten Mal, von unserem damaligen Wohnsitz in Mittelfranken aus, auf den Jakobsweg. Damals konnten wir nicht ahnen, dass uns der Jakobsweg nach einem Vierteljahrhundert immer noch fesselt. Jahr für Jahr waren wir ein Teilstück auf dem Pilgerweg unterwegs und haben Santiago de Compostela aus unterschiedlichen Richtungen schon fünf Mal erreicht. Nicht nur das Wandern in der Natur hat uns begeistert, sondern vor allem die Begegnungen und die Gespräche mit den Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Nationen sind uns in wertvoller Erinnerung geblieben. Der liebevolle Kontakt mit Gastgebern und das Zusammensein mit Gleichgesinnten, das Ziel Santiago de Compostela gemeinsam zu erreichen, machen den Jakobsweg zu einem unvergleichbaren Erlebnis und Abenteuer. Mit den letzten drei Jahresetappen von Eschlkam zu Fuß nach Lindau ist das Ende unserer Jakobswegbegeisterung noch nicht in Sicht. 

 

Schlussgedanken:

Die Ausstellung widme ich meiner Frau Elfie für die lange gemeinsame Zeit auf dem Pilgerweg. Unsere beidseitige Begeisterung für den Jakobuskult hat dazu geführt, dass wir im Jahr 2010 ein Übernachtungsquartier für Jakobspilger in Marktoberdorf eröffneten und zehn Jahre lang führten. Dank vieler Jakobsweg-Freunde, die unsere Pilgerherberge zeitweise vertreten haben, blieb uns immer wieder Zeit, auch selbst auf den Pilgerwegen unterwegs zu sein.

Für die Möglichkeit im „Rathaus Geisenfeld“ ausstellen zu dürfen, danke ich den Verantwortlichen der Stadt Geisenfeld.

 

Jakobsweg in Bayern - Bildausstellung Rathaus Juli 2021 - Plakat