Ausstellung im Rathaus Geisenfeld von 18.03. bis 01.04.2016

Der Stieglitz ist der Vogel des Jahres 2016.

Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) haben ihn ausgewählt, um darauf aufmerksam zu machen, dass dieser hübsche Vogel in seinem Bestand deutlich zurückgeht.

Dabei stellt er eigentlich keine besonderen Ansprüche. Ein dichter Laubbaum, in dem er sein Nest baut, und Pflanzen und deren Samen, von denen er sich ernährt, mehr braucht er nicht, um in Frieden zu leben. Die Pflanzennahrung wird aber bei uns zunehmend knapp. Der Distelfink, das ist ein weiterer Name für den Stieglitz, findet keine Distelsamen mehr. Auch andere Samen, die bei uns früher auf vielen Brachflächen heranreiften, kommen nicht mehr so häufig vor wie früher. Dabei ist der Stieglitz besonders von frischen Samen abhängig, denn anders als andere Singvögel ernährt er seine Jungen rein vegetarisch und verfüttert keine Insekten.

Für viele Naturbeobachter gilt er als der schönste unserer einheimischen Vögel. Deshalb war er früher als Käfigvogel sehr beliebt. Neben seinem bunten Federkleid hat er einen hübschen, nicht zu lauten Gesang. Das machte ihn als Zimmergenossen sehr beliebt. Da er kleine Kunststückchen lernt und zum Beispiel an einem Faden Futter und Wasser zu sich in den Käfig zieht, war er häufig in Gefangenschaft zu finden.

Früher schätzte man auch seine Heilkraft. Hildegard von Bingen empfahl um 1150 einen gebratenen Stieglitz gegen Bauchschmerzen. Auch heute noch kann man in homöopathischen Globuli zermörserte Stieglitze als Heilmittel zu sich nehmen. Die enge Beziehung zum Menschen besteht heute nicht mehr und so entgeht es den meisten, dass dieser nette Nachbar immer seltener wird.

Der LBV gibt sich im Landkreis Pfaffenhofen viel Mühe, auf Randstreifen und angepachteten Flächen Kräuter wachsen zu lassen, die die Lebensgrundlage für diesen netten Zeitgenossen bilden.

Grossansicht in neuem Fenster: Stieglitz

Foto: NABU / P. Kühn