Der Tag begann mit einem prächtigen Kirchenzug, dem sich außer Geistlichen, Ministranten und stolzen Fahnenträgern auch etliche weltliche Prominenz anschloss. Pfarrer Georg Schwägerl begrüßte in der voll besetzten Heilig-Kreuz-Kirche die Ehrengäste, allen voran den Diözesanbischof, der trotz eines dichten Terminkalenders den Weg in den kleinen Ort auf sich genommen hatte, sowie Dekan Thomas Stummer und die Diakone Nikolaus Lackermair und Hans-Dieter Göring als dessen Konzelebranten.
Nach einem geschichtlichen Abriss des Ortsgeistlichen nahm Bischof Rudolf Voderholzer die Parabel des barmherzigen Samariters zum Anlass, der Frage nach dem Weg zum ewigen Leben nachzugehen. Die konkrete Beispielerzählung weise mitten hinein in das irdische Leben und zeige: die Liebespflicht komme oft „zufällig“, ja zu einem „ganz und gar lästigen Zeitpunkt“ daher. Gerade der heutige, autonome Mensch lasse sich aber nicht gern fremdbestimmen. Weder „von oben“ noch „von unten“, von einem Verletzten. Nächstenliebe setze jedoch „die Bereitschaft zu Spontaneität“ voraus. Viele Deutungen sehen, wie der Geistliche ausführte, im Wirt des Bibeltextes ein Bild für die Kirche, die an der Fürsorge teilhat.
In Engelbrechtsmünster sei es ihm mit Blick auf die aktive Gemeinde nicht bang, dass sich in der Gemeinschaft der Gläubigen immer wieder aufs Neue vollziehe, was in der Parabel des barmherzigen Samariters vor Augen gestellt werde. Damit dies auch in Zukunft so bleiben möge, richtete er an die Ministranten den Appell, einmal in sich hinein zu horchen, „ob nicht auch einer von euch zum Herbergsvater bestellt ist“.
Würdevoll gestaltet wurde die Liturgie von Kirchenchor, Solisten und Orchester unter der Leitung von Katharina Weichenrieder sowie Kornelia Perret an der Orgel. Neben der Missa in G von Franz Schubert erklangen Werke wie Mozarts „Ave Verum“ und Anton Bruckners „Locus iste“ in ergreifender Fülle.
In der festlich geschmückten Halle des Dorfhauses hatten derweil fleißige Helfer von Frauenkreis, Dorf- und Pfarreiengemeinschaft ein herzhaftes Mittagsmahl bereitet. Auch hier ergriff Schwägerl das Wort, unter anderem für ein umfassendes „Vergelt’s Gott“ an alle Helfer. Kirchenpfleger Josef Partheymüller (Verfasser der Chronik) und Pfarrgemeinderatssprecher Sprecher Peter Mayer (Organisation) wurde ein besonderer Dank für ihr Engagement im Vorfeld zuteil.
Landrat Martin Wolf (CSU) gratulierte zu einem „wunderbaren Fest“, das beweise, wie man hier am Ort die christliche Tradition erhalte und „an die nächste Generation weiter gebe. Dies sei eine Aufgabe, „bei der wir alle zusammen stehen müssen“, gab sich der Landrat überzeugt. Bürgermeister Christian Staudter von den Unabhängigen Sozialen Bürgern (USB) dankte seinerseits den Gastgebern, die ihr Dorf für den Anlass „sauber herausgeputzt“ hatten. In Richtung des Bischofs betonte er, man fühle sich als westlichste Gemeinde der Diözese „sehr wohl“, nicht nur durch die schnelle Verbindung nach Regensburg über die Autobahn. Nähe entstehe auch dank der „Natürlichkeit und Herzlichkeit“ des neuen Hirten.
Dieser präsentierte sich im Laufe des Nachmittags bei seinem Rundgang durch die Reihen im Gespräch mit den Gästen denn auch als „Bischof zum Anfassen“.