Zwischen Innigkeit und Leidenschaft

Hochkarätige Musik des Feldmayr Vokalensembles und Instrumentalisten unter der Leitung Jörg Dudas

 

In der Stadtpfarrkirche Geisenfeld fand am Nachmittag zum 1. Fastensonntag ein gut einstündige musikalische Andacht statt. Geprägt wurde das Konzert durch geistliche Musik des 17. Und 18. Jahrhunderts. Es sang unter der Leitung von Jörg Duda das extra für dieses Konzert wieder einmal zusammengerufen achtzehnköpfige Feldmayr Vocalensemble. Mit semiprofessioneller Souveränität meisterte es sowohl schlichte wie hochkontrapunktische Passagen mit einer bewundernswerten Innigkeit und gleichzeitigen Leidenschaft. des Ausdrucks.

 

Die beiden Gradualia „Angelis suis“ und „Eripe me“ von Michael Haydn verbinden klassische Form mit barock sinnfälliger Textausdeutung. Erkennbar war die Vorbildfunktion für Mozarts Requiem. Den Abschluß bildete in seiner schlichten Expressivität das „Stabat Mater“ von Florian Gassmann dem „Stammvater der Wiener Klassik“. Im Zentrum standen zwei von Duda wiederbelebte Geisenfelder Komponisten des Manierismus. Eröffnet wurde dieses Herzstück mit dem filigranen Tenorduett „Vos amici mei estis“ und der dunkel gefärbten Motette „Illumina oculos meos“, bei aus dem Jahr 1624. Hier präsentierte sich das Vokalensemble sowohl mit klarer Linienführung und warmem Stimmtimbre. Der Sammlung von 22 jesuitischen Fastenmotetten „Scintillae animae amnatis Deum“ waren die folgenden 5 Stücke entnommen. Sie zeichnen sich durch archaisch komplexe Renaissancepolyphonie kombiniert mit sehr bildhaft barocken Stimmungswechseln aus. Sie sind eine wahrhaft nicht zu unterschätzende Herausforderung für jeden Chor, welche das Ensemble mit Bravour meisterte.

 

Einfühlsam begleitet wurde der Chor durch die Blockflötistinnen Elke Gross und Elfriede Jacobs, der Fagottistin Brigitte Starck, Jörg Duda an der Orgel und Christian Hofner am Kontrabass. Gegliedert und aufgelockert wurde das Programm durch die Uraufführung und extra für dieses Konzert entstandene Triosonate Nr. 1 a-moll für Alt- und Tenorblockflöte, Fagott und Basso continuo von Jörg Duda. Dieses Werk im spätbarocken Stil ist in Form der klassischen vierteiligen Kirchensonate verfasst und steht in seiner Figurensprache zwischen Bach und Telemann.

 

Die etwa 50 Besucher, teilweise von weit angereist, bedankten sich mit reichem Applaus für die Stunde hochkarätiger Musik.