Weitere Infos - Emaille-Künstler Edmund Massow

Das Kulturreferat der Stadt Geisenfeld freut sich über ein besonderes Kunsthighlight zum Jubiläumsjahr - über die Ausstellung des weltweit geschätzten Geisenfelder Emailkünstlers
Edmund Maßow im Rathaus.

Ausstellungsdauer bis 31.01.2011 Wenn irgendwo auf der Welt von Emailkunst die Rede ist, taucht früher oder später der Name Edmund Maßow auf. Endlich darf man sich auch in dessen Wahlheimat Geisenfeld über eine Ausstellung repräsentativer Werke des international bekannten Künstlers und Fachautors freuen.

In den Fluren des Rathauses erwarten den Betrachter keine plakativen Bilder, die nach Aufmerksamkeit „schreien“. Maßow ist kein Mann der lauten Töne. Wer seine Botschaft entdecken möchte, muss seine eher kleinformatigen Werke aus der Nähe betrachten. Sich Zeit nehmen. Denn ihr Ausdruck ist vielschichtig wie die Technik des Emailierens an sich. Filigraner Schmuck mit der Leuchtkraft feuriger Opale und dem Glanz des Perlmutt sind nur ein Teil der Kleinodien, die Maßows Meisterschaft widerspiegeln. Fast ganz auf Farbe verzichten kann das Porträt Jesu „Ecce homo“, dessen Antlitz in wenigen Strichen unendliches Leid vermittelt. Im Kontrast dazu weibliche Torsi, weich und ästhetisch in ihrer Nacktheit. Auf der einen Seite weht uns vom Bild einer Segelregatta die frische Brise an, während auf der anderen der scharfe Wind der Intoleranz weht. Beklemmend wie in dem Duo „2010-2030“ jene, die mit ausgestrecktem Finger „Ausländer raus“ schreien, am Ende selbst gedemütigt und gebeugt die Flucht ergreifen müssen.

Was man in dieser Ausstellung sieht, hat den Namen „echte Kunst“ verdient. So manches trifft uns im Mark, kriecht unter die Haut – ohne „Knalleffekt“, dafür umso nachhaltiger. Bürgermeister Christian Staudter machte in seiner Laudatio anlässlich der Vernissage am Wochenende vor zahlreichen Besuchern denn auch keinen Hehl aus seiner Bewunderung für den Künstler. Kulturreferentin Henriette Staudter zeigte sich glücklich, den bescheidenen Experten „endlich“ zu einer Ausstellung überredet zu haben. Edmund Maßow selber gab einen kleinen Einblick in die Besonderheiten und die Geschichte des Email (Infos unter www.emailkunst.de). Unter der Leitung von Markus Lackermair rundete das Ensemble „Blechspielzeug“, dem auch Maßows Sohn Joachim (seines Zeichens Leiter der Stadtkapelle) angehört, die Eröffnung musikalisch ab.

 

Der Künstler

Geboren 1932 in Oberhausen im Rheinland beschäftigte er sich autodidaktisch seit 1960 mit dem Email. Seit 1980 nahm er an jurierten nationalen und internationalen Emailausstellungen teil, u. a. Limoges, Morz/Frankreich,Cincinnati/USA, Hiroshima, Tokio/Japan (Gastaussteller), Adelaide, Melbourne/Australien, sowie in Coburg, Düsseldorf, Köln, Hanau, Pforzheim und Siegen.

 

Der Künstler erhielt Auszeichnungen bei den Internationalen Emailausstellungen „Tokio" 1985 und 1989, sowie 1992 den „Award of excellent“ der „Enamelist Society“, USA. Edmund Maßows Emailkreationen sind in bedeutenden Sammlungen der USA, Spanien und Deutschlands vertreten. Das Museum of International Enamel Art in USA, das Contemporary enamelling Museum, Salou in Spanien und das Deutsche Emailmuseum Himmerod kauften Werke des Geisenfelder Künstlers, der auch Mitglied der Enamelist Society USA ist. 1990 begann er mit Weiterbildungen bei verschiedenen Emailkünstlern des In- und Auslands; er war Mitorganisator von Emailausstellungen in Düsseldorf-Langenfeld, Pfaffenhofen und Wolnzach; zudem Einzelaussteller in der Galerie am Schloss, Neuburg/Donau und der Galerie Stuckwerk/lngolstadt.

Seit 1981 wirkt er als Initiator und Autor der „Coburger Emailrundbriefe“. Es gibt verschiedene Veröffentlichungen von Edmund Maßow in "Glass on Metal"/USA, Craft-Enamellers/ Großbritannien, Australian Enamel Newsletter, Stone and Glass, Australien. Weitere Infos www.emailkunst.de