Bürgerversammlung: Rund um den Verkehr

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Über zahlreiche Themen und Projekte informierte Bürgermeister Paul Weber bei der Bürgerversammlung, die kürzlich in der Anton-Wolf-Halle stattfand. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen standen die Aktivitäten zur Verringerung der Verkehrsbelastung in der Geisenfelder Stadtmitte. Der Rathauschef ging dabei sowohl auf die Planungen für eine Umgehungsstraße als auch auf die Bemühungen ein, die Zahl der Lkw – Durchfahrten zu verringern.

 

Es seien „unwahrscheinlich hohe rechtliche und bürokratische Hürden“, die bei der Umgehungsstraße zu überwinden sind, so Weber. Dabei liegt die Messlatte in einzelnen Bereichen so hoch, dass man den Eindruck haben könne, selbst eine dringend benötigte Umgehungsstraße könne man überhaupt nicht mehr verwirklichen. Am Beispiel der Forderungen des Naturschutzes zeigten Weber und Verwaltungsleiterin Irene Wimmer, dass es viele Hindernisse gibt. So musste allein für die Vogelarten eine 160-seitige Dokumentation eines Fachplanes erstellt werden. Das Ergebnis war, dass die Stadt jetzt für den gesamten Artenschutz rund 24 Hektar Ausgleichsflächen suchen muss, um die Eingriffe egalisieren zu können. Allein für die Feldlerche braucht man mehr als 10 Hektar an Ersatzflächen. "Für mich steht klar im Mittelpunkt, dass wir die Menschen in der Stadt vor den Abgasbelastungen der Lkw schützen müssen“, so Weber.

 

Auch die Absicht den Schwerverkehr zu reduzieren, ist mit viel bürokratischem Aufwand verbunden. Durch eine so genannte "Tonnagebegrenzung" sollen nur noch Lastkraftwagen mit weniger als zwölf Tonnen Gesamtgewicht durch die Stadt rollen dürfen. Der Entwurf für einen entsprechenden Bescheid, in dem die Beschränkung angeordnet wird, ist bereits erstellt und es gibt auch schon Stellungnahmen dazu. Paul Weber geht davon aus, dass das Dokument im August vom Landratsamt bei der zuständigen Aufsichtsbehörde (Regierung von Oberbayern) und beim Innenministerium vorgelegt werden kann. Der Bürgermeister machte klar, dass mittlerweile "zahllose" Gespräche geführt worden sind und dass man von Seiten der Stadt alles getan habe, was gefordert wurde. Nun brauche man die zugesagte Unterstützung der überörtlich tätigen Politiker, die hier ihr Gewicht und ihren Einfluss in die Waagschale werfen können.

 

Als weitere Maßnahme zur Regulierung des Verkehrsflusses ist eine zusätzliche Kamera an der Maximilianstraße geplant. Diese soll mit einer so genannten "intelligenten Steuerung" für einer weiteren Optimierung sorgen. Zugleich wird durch einen Modellversuch die Möglichkeit einer Vollsignalisierung der Stadtplatzkreuzung geprüft.

Aufgrund eines Antrags von Anwohnern soll sich die Stadt auch verstärkt um Raser kümmern. Auch an ihn als Bürgermeister werde immer wieder herangetragen, die Stadt solle noch mehr Geschwindigkeitskontrollen als bisher durchführen, so der Bürgermeister. Weber wies darauf hin, dass die Tafeln mit Geschwindigkeitsanzeigen („Smileys") bereits an 16 Standorten stehen. Ob man noch mehr dieser "blinkenden" Anzeige– und Warngeräte braucht, soll von der Verwaltung demnächst geklärt werden. Ferner führt sowohl die Polizei als auch die kommunale Verkehrsüberwachung Geschwindigkeitskontrollen durch. Bei Letzterer halten sich der finanzielle Aufwand für die Bezahlung der Messungen und die Einnahmen von Geldbußen die Waage. Die Stadt Geisenfeld „verdient“ daran nicht.

 

Was denn öffentlichen Personennahverkehr betrifft, so setzt Bürgermeister Paul Weber auf das Mobilitätskonzept des Landkreises, das voraussichtlich im Oktober im Kreistag vorgestellt wird. Hier hat sich - wie andere Kommunen auch - die Stadt Geisenfeld aktiv eingebracht. Daraus werde sich, wenn die Planungen aufgehen, auch die Einbindung der Stadt Geisenfeld und aller Ortsteile in die landkreisweite Mobilität verbessern. Geplant sind Anbindungen an Bus- und Bahnlinien und eine integriertes Rufbuskonzept. Auch der Schülerverkehr soll – wohl im Jahr 2023 - in den öffentlichen Personennahverkehr integriert werden.

 

Der Bürgermeister gab auch bekannt, dass der Geisenfelder Bürgerbus wieder mehr Nachfrage erfährt. Während Corona war die Nutzung deutlich eingeschränkt.

Der Radweg von Geisenfeld nach Engelbrechtsmünster wird voraussichtlich im August eröffnet. Hier haben Lieferschwierigkeiten und Bauverzögerungen die Inbetriebnahme hinausgeschoben. Der auch öffentlich bereits diskutierte Radweg von Gaden nach Unterpindhart bleibt ein schwieriges Thema. Hier hakt es vor allem am Grunderwerb. Bekanntlich soll die Kreisstraße Gaden – Unterpindhart voll saniert werden. Da wäre es schön, wenn auch gleich ein Radweg gebaut werden könnte.

 

Ferner berichtete der Bürgermeister, dass ein ausführliches Konzept für den Radwegebau weitere Zukunftsperspektiven in diesem Bereich enthalten werde.