Silke Aichhorn „malt“ Märchenbilder mit ihrer Harfe

Einen märchenhaften Musikgenuss bescherte die Harfenistin Silke Aichhorn ihrem begeisterten Publikum im adventlichen Ambiente des Rathaussaales.

 

Das Konzert wurde zum gelungenen Abschluss der Geisenfelder Kulturtage und war zugleich einfühlsame Einstimmung auf die bevorstehende Adventszeit. Silke Aichhorn wurde bei ihrem Solo-Konzert ihrem Ruf als eine der ganz großen Saitenkünstlerinnen unserer Zeit mehr als gerecht.

 

Sie werde keine Märchen erzählen sondern Märchen spielen, so die Künstlerin und zweifache Mutter, die sich nicht nur als exzellente Musikerin, sondern auch als hervorragende Moderatorin präsentierte.

 

Traumhaft war die Musikauswahl mit Gabriel Piernés „Marsch der kleinen Zinnsoldaten“, Marcel Tourniers „Vers la source dans le bois“, ein Stück, das an sprudelnde Quellen einer Waldlichtung entführte und die perfekte Überleitung zu Ch. Oberthürs Fantasie über Humperdincks „Hänsel & Gretel“ bildete, bei der bekannte Melodien überraschend verquickt wurden und mit dem ureigenen Klangbild der Harfe die unterschiedlichsten Stimmungen zu spüren waren. Silke Aichhorn bewies ihren interessierten Zuhörern, dass Smetanas Orchesterwerk „Die Moldau“ auch ohne Orchesterbesetzung „nur“ auf einer Harfe möglich ist. Von der sanft plätschernden Moldauquelle, einer Jagd und Bauernhochzeit entlang des Flusses , über den Nymphenreigen in der Mondscheinnacht bis zu den reißenden St. Johanner-Stromschnellen, all das entlockte Silke Aichhorn den Saiten ihres Instruments.

 

Die Künstlerin informierte über sämtliche Musikstücke aber auch über Technisches zu ihrem Instrument humorvoll plaudernd, was dem Konzert einen sehr privaten Rahmen verlieh. In der Pause gab sie für interessierte Besucher ihr Instrument auch zum Anfassen frei und beantwortete bereitwillig die vielen Fragen rund um ihr „himmlisches Instrument“.

 

Mit tiefem Gefühl interpretierte sie nach der Pause Bernard Andrès Komposition vom Tod eines befreundeten Schäfers und anschließend fröhlich „Country Dance“ aus „Un bal à la Campagne“, ebenfalls aus der Feder Andrès, den die Künstlerin persönlich kennt.

 

Mit den japanischen Haikus for he harp (jap. Gedichtform, meist aus drei Wortgruppen von 5 – 7 – 5 Lauteinheiten) von Susan Mc Donald & Linda Wood begab sich die Musikerin auf die Ebene neuer Musik und servierte auch hier mit Leichtigkeit diese ganz außergewöhnliche Harfenkost. Ihr großes Anliegen, das Image der Harfe neu zu definieren, ist ihr beim Geisenfelder Konzert absolut geglückt. Das Publikum bedankte sich mit viel Applaus für einen wunderschönen Konzertabend und entließ die Künstlerin erst nach einigen Zugaben auf den Weg zu ihrer nun beginnenden „Bethlehem Ralleye“, so die Worte Silke Aichhorns.

 

Bürgermeister Christian Staudter bedankte sich sehr herzlich mit einem kleinen Präsent bei der Künstlerin für ihre begeisternde, wunderbare Musik und ihre heiter-informative Moderation. Weitere Infos zur Künstlerin unter www.silkeaichhorn.de