Zu Beginn der Veranstaltung ergriff Jörg Duda selbst das Wort und freute sich über den reichen Zuspruch, der ihn selbst überrascht hatte. Duda eröffnete mit dem Trio Kabrijö den Abend mit der Uraufführung einer Eigenkomposition, dem Trio Op. 62/1 für Flöte, Fagott und Klavier. Schnelle, fröhliche Musik dominierte die beiden Aussensätze in F-Dur, während der eher melancholisch Mittelsatz in cis-Moll gehalten war.
Jörg Duda selbst sieht sein Werk als ein „Versteckspiel in klassischen Formen“, was sicher zutrifft. Vor allem die beiden lebhaften Außensätze sind ein fröhliches intellektuelles Spiel mit wiederkehrenden Motiven und Formen, während der Mittelteil eher gefühlvoller und schwermütiger gestaltet ist. Katharina Hofner an der Flöte und Brigitte Starck am Fagott meisterten die technisch anspruchsvollen Passagen gelungen und erhielten dafür von Jörg Duda am Klavier nach Ende des Stückes eine Umarmung. Applaus bekam der Geisenfelder für sein Werk vom Publikum jede Menge, auch zwischen den einzelnen Sätzen.
Im Mittelteil gab es eher unbekannte Werke von Lili Boulanger, Robert Fuchs und Maurice Ravel zu hören. Vollblutmusiker Jörg Duda, der die Werke nicht einfach nur herunterspielt, sondern auf dem Klavier geradezu lebt, erhielt hier in Sven Ahnsjö am Violoncello einen kongenialen Partner. Egal ob sehnsüchtig und klagend, verspielt und verträumt oder forsch und dominant, die Gestaltung der beiden Musiker war perfekt auf das jeweilige Werk abgestimmt und es war einfach ein Genuß, ihnen zuzuhören.
Dasselbe traf auch für ein Pretiosum klassischer Musik zu, das es zum Abschluss zu hören gab. Die Münchner Harmoniemusik unter Leitung von Jörg Duda führte eine skandinavische Bläserserenade von Wilhelm Emil Hartmann auf, für welche die Noten lange nicht zu finden waren. Doch Oboistin Sonja Hampe hatte die Noten schließlich doch noch auftreiben können. Die Serenade, welche von den Musikern wunderbar einfühlsam gestaltet war, bildete den festlichen, strahlenden Abschluß des Abends und bekam soviel Applaus, dass die Musiker schließlich noch eine Zugabe gegeben mussten. Kulturreferentin Henriette Staudter bedankte sich, dass die Uraufführung von Jörg Dudas Werk in Geisenfeld hatte stattfinden dürfen und meinte: „Schöner kann so ein Oktobersonntag nicht enden.“ Sie überreichte den Musikern als Dankeschön der Stadt Geisenfeld schließlich noch einen Essensgutschein.
Trio Kabrijö mit Publikum:
Das Trio Kabrijö bot die gelungene Uraufführung des Werkes Trio Op. 62/1 von Jörg Duda. |
Sven Ahnsjö und Jörg Duda:
Einen besonderen Hörgenuss boten Sven Ahnsjö am Violoncello und Jörg Duda am Klavier im Mittelteil des Programms |
Münchner Harmoniemusik:
Eine besonders eindrucksvolle skandinavische Bläserserenade von Wilhelm Hartmann spielte die Münchner Harmoniemusik unter Leitung von Jörg Duda. |