Text und Foto: Maggie Zurek

Fröhlich und festlich - Konzert des Sängervereins - 11.12.2011

Die Aufforderung des Kirchenkalenders „Freut euch“ haben sich am Sonntag „Gaudete“ die Interpreten des traditionellen Adventskonzerts in Geisenfeld zum Motto genommen. Sie luden musikalisch zu einem Moment besinnlicher Vorfreude auf das Fest ein.

Grossansicht in neuem Fenster: Lohwindener StubnmusiWärme und Optimismus haben die von der Lohwindener Stubnmusi dargebrachten Harmonien des Voralpenlandes ausgestrahlt.

 

Wie in jedem Jahr stand auch heuer unter der Gesamtleitung von Margit Mooser eine ansprechende Mischung von Altvertrautem und selten Gehörtem auf dem Programm, das die „Ohren der Herzen“ öffnete – ganz wie es sich Stadtpfarrer Thomas Stummer bei der Begrüßung der etwa 150 Zuhörer in der Kirche gewünscht hatte. Die Interpreten luden ganz im Sinne des Geistlichen ein, sich ein wenig einer „verträumten Sicht“ der Ereignisse um die Geburt Jesu hinzugeben.

 

Die Lohwindener Stubenmusi (Max Hanus, Rosi Hanus, Karl Eberl und Markus Vogl) tat dies mit den vertrauten Harmonien des Voralpenlandes, deren Wärme und Optimismus im „Lebenslauf“ von Ludwig Hausner oder dem Salzburger Bauernmenuett ebenso durchscheinen wie in der volkstümlichen Weihnachtsweise, deren Fröhlichkeit in aufmunternden Akzenten der Harfe ansteckend wirkte. Im Stil ebenfalls der regionalen Literatur verhaftet, verlieh der Bayerische Singkreis unter der Leitung von Margit Meiers den Sehnsüchten des einfachen Volkes vergangener Jahrhunderte gesanglich Gestalt. Ob im Wunsch nach Liebe und Geborgenheit in „Zünd a neus Liacht o“ oder in der Zusage „Vor mir brauchst die net fürchtn“ – der harmonische Klang des Frauenchores gab dem jeweiligen Liedgut mütterliche Wärme, die sich auch in der Begrüßung des Heilands und Mariens in zwei Volksweisen spiegelte. Die sonoren Stimmen der Singgemeinschaft Kolpingchor und Männerchor Rottenegg unter dem Dirigat von Pfarrer Diethelm Gandyk hingegen weckten mit dem Lob auf den Christbaum Kindheitserinnerungen. In der Vertonung, beziehungsweise im Satz von Kirchenmusiker Jörg Duda, schienen das „Jauchzet all ihr Frommen“ und Helds „Gott sei Dank durch alle Welt“ dem Chor, der in der Volksweise „Maria ging in Garten“ feine Ausgewogenheit zeigte, „auf die Stimme geschnitten“.

 

Nach einer feierlich von der Empore erklingenden „Fanfare“ wob die Stadtkapelle mit Johann Sebastian Bachs „Freu dich sehr, oh meine Seele“ ein starkes klangliches Netz, das die Glaubenszuversicht des Komponisten eindringlich wiedergab. Spannungs- und kontrastreich meisterten die Bläser unter der Führung Joachim Maßows das zeitgenössische „Zwischenspiel“ aus Philipp Starkes „Music Theatre“, um schließlich mit dem Arrangement von Weihnachtschorälen aus der Feder Jan de Haans Variationen bekannter Weisen erklingen zu lassen.

 

Maggies Moderne

 

Der gastgebende Sängerverein zeigte in der Formation Maggies Moderne unter der Leitung von Margit Mooser die ganze Bandbreite seines Ausdruckes als ausgewogener Klangkörper. Ob im fröhlichen Kanon „Magnificat“, im Wechselgesang zwischen Altarraum und Empore (Quem pasotres laudavere) oder beim feierlichen „Adeste fideles“ – das Ensemble bewies Klarheit, Dichte und Harmonie.

 

Wie immer endete der besinnliche Abend mit der ergreifenden „Heiligen Nacht“, die im dunklen Kirchenraum tatsächlich die „Ohren der Herzen“ geöffnet haben dürfte.