Autor: Alfred Raths und Fotos: Alfred Raths

Krebs hat sie alle drauf

Das SommerErlebnis in Geisenfeld : Wolfgang Krebs und die Bayerischen Löwen
Aufgrund der schlechten Wetterprognosen fand das Gastspiel von Wolfgang Krebs am Pfingstsonntag nicht wie geplant als Openair im historischen Ambiente des Khanngartens sondern in der Anton-Wolf-Halle statt.
Bereits ab 19 Uhr wurden die Besucher von der Stadtkapelle musikalisch begrüßt und auf den Abend eingestimmt. Für das leibliche Wohl gab es bayerische Schmankerl vom Gasthof Birnthaler sowie die Prosecco-Bar von Edith’s wein + sinne.

Grossansicht in neuem Fenster: Wolfgang Krebs

Gebogen vor Lachen hat sich das Publikum als Wolfgang Krebs am Sonntagabend in der voll besetzten Geisenfelder Anton-Wolf-Halle bayerische Politgrößen imitierte. Die Besucher amüsierten sich prächtig. Und die Begleitband „Bayerischen Löwen“ lieferte zum Programm „So a Riesen Gaudi“ eine klasse Show.

 

Krebs hat sie alle drauf, die Ministerpräsidenten – angefangen von den stammelnden und stotternden Edmund Stoiber über den gebeugten Günther Beckstein bis hin zum artikuliert lachenden Horst Seehofer. Damit ist er unter anderem beim Bayerischen Rundfunk in der Sendung „quer“ seit beinahe zehn Jahren bekannt und beliebt. Im Original aber ist er als multipler Ministerpräsident unübertroffen.

 

Das bekam auch Geisenfelds Bürgermeister Christian Staudter von den Unabhängigen Sozialen Bürgern (USB) zu spüren. Krebs begrüßte ihn in einer aktuellen Fassung der Fastenpredigt, „auch wenn er in der falschen Partei ist“. Später musste das Parteikürzel USB für einen Gag herhalten, als in einer sich verbal überschlagenden Stoiberrede von den lieben Sticks die Rede war.

 

Fünf Burschen, mit Tracht und Blasinstrumenten ausgestattet, machten eine gute Figur und standen selbst a capella glänzend ihren Mann auf der Bühne. Sie waren bereits für sich genommen eine Schau und rissen das Publikum musikalisch mit. Mit den Klängen aus „Der König der Löwen“ und „The Lion sleeps tonight“ machten sie ihrem Namen alle Ehre und waren ganz ohne Zweifel viel mehr als bloße Pausenfüller, während Krebs in immer neue Masken schlüpfte.

 

Als sich selbst tragender Dauerbrüller stellte Krebs unvorhergesehen die vor acht Monaten „in den Wirren der Nachkriegszeit“ fertig gestellte und nun zur „Adolf-Wolf-Halle“ persiflierte Mehrzweckhalle „in einem Ort, wo sich Wolf und Fuchs gute Nacht sagen“ heraus. Als Ministerpräsident Stoiber hätte er gerne seinen Namen für das Gebäude zur Verfügung gestellt. Doch nun sei sie nun einmal die „Anton-Fuchs-Halle“ geworden, geboren an einem „Tag der Dankbarkeit, der Freude und der Gemeinsamkeit.“ Krebs entlarvt mit subtiler Kraft die Plattitüden politischer Sprache: „Das Fundament ist die Basis aller Grundlagen.“ Und so hielte sich die CSU auch an die Maxime „entweder konsequent oder inkonsequent – aber nicht das ewige hin und her.“

 

Obendrauf gibt es da noch die Figur des Schorsch Schöberl, Vorsitzender von 30 Ortsvereinen, dem „die aus dem Neubaugebiet“ das Leben als Vereinsfunktionär schwer machen. Wollten sie sich doch nicht am geselligen Beisammensein beteiligen, und obendrauf stellten sie ihren Kindern, jeder freilich für sich, auch noch Trampolins als Freizeitvergnügen in den Vorgarten. Da bleibe keine Zeit für Brauchtum.

 

Die Besucher kamen mit dem Trocknen ihrer Lachtränen kaum hinterher. Nachdem Seehofer und Beckstein ihren bejubelten Auftritt hatten, folgte am Ende wieder Stoiber, der sich an seine „lieben Geiselnehmer“ wandte und feststellte, dass gegen Liebe auf den ersten Blick meist ein zweiter helfe und es nach dunklen Tagen auch wieder finstere gebe.

 

Krebs und die Bayerischen Löwen stellten dagegen ohne jeden Zweifel ein Glanzlicht kabarettistischen Könnens vor, das den Geisenfeldern wohl noch lange nachleuchten wird.

 

Grossansicht in neuem Fenster: Wolfgang Krebs
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