Geisenfelder Stadtkapelle zeigt ihr Können vor 500 Gästen – „Henry“ geht an verdiente Mitstreiter

Taktsicherer Trip durch die Filmwelt

Großes Kino für die Ohren hat es beim Jahreskonzert der Geisenfelder Stadtkapelle gegeben – wegen der Auswahl an Filmmelodien und der herausragenden Leistung des Ensembles.

Dirigent Joachim Maßow navigierte seine Mannschaft sicher durch gefährliche Piratengewässer der Karibik, führte sie mit Mogli und Tarzan durchs Dschungel-Dickicht und brachte selbst eine „Mission Impossible“ zu einem glücklichen Ende. Über 500 Besucher erlebten einen von Max Röglinger moderierten musikalischen Genuss, der dank des harmonischen Klangkörpers, der klaren Artikulation in den Stimmen und der dynamischen Vielfalt im Ausdruck vergessen ließ, dass man es nicht mit Profis zu tun hatte.

 

Kleine „Kommunikationsprobleme“ waren den Fallstricken schwieriger Arrangements wie „Robin Hood“ geschuldet und angesichts der großartigen Gesamtleistung zu vernachlässigen. Mit feinem Gespür ließen die Musiker einen Hoffnungsschimmer im bitteren Grundmotiv von „Schindlers Liste“ durchscheinen (Solisten: Stephanie Bauer, Oboe und Maria Fuchs, Altsaxofon). Sie entwickelten zaghaftes Liebesgeplänkel und romantische Fülle (Daniela Turber glänzte hier mit einem spannungsreichen Flügelhornsolo), ehe sie den schnellen Stimmungswechseln im „König der Löwen“ derart mitreißend folgten, dass spontane Bravorufe aus dem Publikum zu vernehmen waren. Nach der Pause brillierten die Schlagwerker Johannes Schlierf, Maximilian Schranner und Fabio Troiano mit einer Eigenkomposition von Thomas Thunig. Von diesen vier Jungs kann man mit Fug und Recht behaupten: „They’ve got the groove!“.

 

Taktsicher in der klassischen Bläserdisziplin erwies sich die Jugendkapelle beim „Opening-Marsch“ von Ernst Hoffmann. Unter der Leitung von Sabine Nadler zeigten die 38 Jungmusiker mit „I will follow him“ ihr Können.

 

Obwohl so mancher kaum über den Notenständer hinausschaute, machten die Kleinsten deutlich: der Nachwuchs steht parat. Sie wagten sich unter der Führung von Maximilian Jokel an den Stratford March und an das „Phantom der Oper“.

 

Passend zum Motto verlieh Müller verdienten Mitstreitern aus dem Kreis der Schäffler als Dankeschön den „Geisenfelder Filmpreis“. Joachim Maßow taufte ihn zu Ehren der Kulturreferentin Henriette Staudter spontan „Henry“.